„An alle mit grünen Ideen: Lassen Sie uns Verantwortung für unser Klima übernehmen.“
Wenn Uwe D’Agnone sagt, dass sein Unternehmen vor grünen Ideen sprießt, dann meint der Geschäftsführer der Creapaper GmbH das wortwörtlich: Denn Creapaper stellt das umweltfreundlichste Papier der Welt her – und zwar aus getrocknetem Gras. Das ist nach dem Dafürhalten von Experten eine ökologische Sensation – und ein Paradebeispiel für ein Unternehmen mit hohem Innovationscharakter.
Creapaper mit Sitz in Hennef befindet sich auf einer Mission: Mit der Vision, der Papierindustrie in der ganzen Welt den Rohstoff Gras für die Herstellung von Papier und Kartonagen zur Verfügung zu stellen, will das junge Unternehmen die Zukunft sichern. Heute noch wird fast jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet, sagt die Umweltschutzorganisation WWF. Creapaper setzt deshalb alles daran, den Ressourceneinsatz in der Papierherstellung entscheidend zu verändern. Gras soll neben Zellstoff und dem Sekundärstoff Altpapier weltweit zum drittwichtigsten Rohstoff in der Papierproduktion werden.
Ob Kaffeebecher, Obstschale oder Burgerbox: Graspapier eignet sich hervorragend für die Verpackung von Lebens- und Nahrungsmitteln sowie Kosmetik- und Drogerieartikeln. Durch die Verwendung von Gras als Rohstoff lässt sich die CO2-Emission bei der Herstellung um bis zu 75 Prozent reduzieren. Zudem kommt gerade einmal ein Prozent der sonst anfallenden Wassermenge zum Einsatz. Ein weiteres Nachhaltigkeitsprinzip liegt auf der Hand: Eine Wiese wächst nun einmal schneller nach als ein Wald.
Forschung für das „Graspapier 2.0“
Technologie und Nachhaltigkeit sind bei Creapaper zwei Seiten einer Medaille. Der Unternehmer Uwe D’Agnone hat die Graspapier-Technologie selbst entwickelt – und treibt sie weiter voran. 2018 erhielt Creapaper von der EU das „Seal of Excellence“ und gehört damit zu den rund zwei Prozent der europäischen Unternehmen, die mit finanziellen Mitteln aus Brüssel bei der Entwicklung ihrer Technologien gefördert werden.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Graspapier 2.0“ arbeitet das Unternehmen mit Industriepartnern und wissenschaftlichen Einrichtungen wie den Universitäten Bonn und Trier daran, seinen Rohstoff in größeren Mengen verfügbar zu machen und die Fabrik zumindest teilweise aufs Feld zu verlegen. Dazu soll der Papierersatzstoff aus frischem Gras statt, wie derzeit, aus getrocknetem Gras – also Heu – hergestellt werden.